Ferienhotellerie im Umbruch. Neue Chancen für Ihr Hotel.
Hotelbetriebe müssen sich in einer zunehmend komplexeren Welt behaupten. Ihr Geschäftsumfeld ist vielfältiger, dynamischer und vernetzter als je zuvor und zugleich immer weniger vorhersehbar. Das hat gravierende Auswirkungen auf das Geschäftsmodell von Beherbergungsbetrieben.
In meiner täglichen Praxis höre ich sehr oft die Phrase: „Herr Albrecht, unserem Hotel geht es doch eigentlich sehr gut. Wir haben eine gute Buchungslage. Wir haben alle Hände voll zu tun, dem Alltagsgeschäft gerecht zu werden. Da bleibt wenig Zeit, sich mit der Zukunft zu beschäftigen. Warum sollten wir uns gerade jetzt den Kopf darüber zerbrechen?“
Die große Gefahr an diesem Umbruch ist, dass sich mehrere Dinge mit unterschiedlicher Intensität und Bemerkbarkeit annähern und Hoteliers zu spät Handlungsbedarf bemerken/bemerken wollen. Meist beginnen Missstände und Probleme an Ecken und Enden zu knappern, die Sie heute (noch) gar nicht auf dem Radar haben.
Das möchte ich noch mit einem Zitat von Lucius Annaeus Seneca bekräftigen: „Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen“.
Worin erkennt man den Umbruch in der Ferienhotellerie?
1. Nicht nur der direkte Mitbewerb nebenan, sondern auch „neue“ Mitbewerber, wie Airbnb, Themenspezialisten oder Low Budget-Ketten (wie die Österreichische Adeo Gruppe oder die Explorer Hotelgruppe, die sogar auf „Passiv-Haus“- Standard baut) sowie internationale Investorengruppen mischen den Markt der alpinen Ferienhotellerie auf. Sie sind meist finanzstark, haben eine breite Vermarktungsschiene und setzen auf ein „preiswertes“ Urlauben bei den Gästen.
2. Veränderte gesellschaftliche Werte verändern das Reise-, Urlaubs- u. Buchungsverhalten. Gäste werden sprunghafter, reisen lieber öfter und kürzer und ihre Ziele und Motive für „Urlaub“ werden aufgrund spezifischer Urlaubserlebnisse (Fokus auf z.B. Sport, Kunst, Gesundheit, Entspannung, Abenteuer, Kulinarik etc. oder in Kombination) vielfältiger. Die Gäste werden grundsätzlich immer anspruchsvoller. Sie picken sich die Rosinen (Spezialisten) unter den Hotels und Destinationen heraus, die ihre Bedürfnisse und Urlaubsmotive am besten befriedigen.
3. Auch veränderte natürliche Ressourcen, wie das wärmere Klima, zu viel oder zu wenig Schnee, die Anzahl von Regen- und Sonnentagen, unvorhersehbare Stürme und Felsstürze sowie warme Herbstmonate liefern Chancen und Risiken für Geschäftsmodelle von Hotels und Destinationen. Auch aufgrund der ökologischen Orientierung der Gäste und den herausfordernden und dynamischen Energiekosten werden neue ökologische und wirtschaftlich effiziente Energiekonzepte immer wichtiger.
In diesem Zusammenhang steht auch ESG (Environment, Social, Governance) der Europäischen Union. Um die Klimaziele 2050 zu erreichen, wird zukünftig jeder gefordert einen "nachweislichen Beitrag" zu liefern. Förderstellen und Banken werden künftig für das Betriebs-Rating sogenannte ESG-Berichte verlangen. Dieses Rating wiederum hat Einfluss auf die Vergabe von Krediten und Förderungen.
4. Technische Veränderungen erhöhen das Tempo des Wandels. E-Mobilität, Informations- u. Buchungs-, Check-in- sowie Zutrittstechnologien sind wesentliche Auswüchse der digitalen Entwicklung und Transformation in der Hotellerie. Transparenz und Vergleichbarkeit im Internet lösen Preisschlachten und den Kampf um jedes Bett aus. Die zunehmende E-Mobilität und die Attraktivität, mit der Bahn in den Urlaub zu reisen, benötigen neue Infrastrukturen und logistische Lösungen für die Gäste.
5. Die dramatischen Preissteigerungen haben naturgemäß auch starken Einfluss auf die Geldbörsen der Gäste. Oft neigen Betriebe dazu, Preise zu senken oder Rabatte anzubieten, um die Attraktivität zu steigern. Jedoch sind all diese Maßnahmen gewinnvernichtend. Umso wichtiger werden clevere Preismodelle und die Anwendung von preispsychologischen Methoden, um die Attraktivität ohne Margenverlust zu gewährleisten und die gewinnorientierte Abschöpfung von Unternehmensleistungen zu steigern.
6. Auch die veränderten Wertehaltungen von Menschen in der Arbeitswelt wirken auf Geschäftsmodelle. Der Personalmangel an qualifizierten Mitarbeiter*innen hat sich auch in der alpinen Ferienhotellerie breit gemacht. Es wird immer schwieriger, gut ausgebildetes und motiviertes Hotelpersonal für die Hotellerie/Gastronomie zu begeistern, um authentische und hochwertige Qualität für den Gast zu bieten. Das Stichwort „Arbeitgeber-Marke“ wird für die Hotellerie/Gastronomie zunehmend zum relevanten Wettbewerbsfaktor.
7. Und last but not least liefert das Thema Betriebsnachfolge in vielen Hotelbetrieben einen mächtigen Wachstums- u. Veränderungsstopp. Träge, nicht abgeschlossene oder/und nicht professionell gemanagte Betriebsnachfolgen verbrennen über Jahre hin Gewinne von Hotelbetrieben, lähmen nicht nur notwendige Investitionen sondern oft auch die Motivation aller Beteiligten und beeinflussen somit massiv die Wettbewerbsfähigkeit.
Wie schon erwähnt, solche Veränderungen kommen nicht von einem Tag auf den anderen. Aber genau das scheint das Problem zu sein. Sowohl eine gewisse Komfortzone, in denen sich viele Beherbergungsbetriebe sichtlich wohlfühlen, als auch das zu späte Erkennen von Risiken tragen dazu bei, dass man früher oder später vor Problemen steht und nicht genau weiß, warum!
Nutzen Sie Ihre Chance! Schärfen Sie Ihr Geschäftsmodell.
Wenn wir von einer Schärfung Ihres Geschäftsmodells sprechen, dann sprechen wir nicht davon, alles neu zu erfinden. Es werden alle relevanten Einflussfaktoren geprüft, die maßgeblich auf die zukünftigen Unternehmensgewinne wirken. Es geht darum, potentielle Chancen und vorhandene Schwächen bzw. auch (unsichtbare) Gefahrenpotentiale im Betrieb und in Ihrer Destination zu identifizieren, kritisch zu prüfen und neue zukunfts- und ertragsorientierte „Erfolgsmuster“ zu entwickeln. Dadurch ergeben sich Möglichkeiten neue interessante Gästegruppen, eine höhere Profitabilität, neue Umsatzpotentiale, neues profitorientiertes Pricing-Modell, eine höhere Arbeitgeberattraktivität, höhere Gästezufriedenheit und Wiederbuchungsraten, neue effiziente Organisations- und Führungsstruktur, neue wertvolle Synergien mit neuen Partnern etc. zu erzielen.
TIPP: Beginnen Sie frühzeitig, neue Chancen GANZHEITLICH zu erkennen und für Ihren Betrieb zu nutzen. Machen Sie nicht den Fehler und beginnen Sie irgendwo und irgendwie mit Optimierungen. ALLES, was Sie tun folgt einer LOGIK aus einer klaren UNTERMEHMENSMISSION mit klaren ERFOLGSMUSTERN und ZIELEN. Alles, was Sie anpacken, muss in diese drei Themen einzahlen.
Warten Sie daher nicht, bis Sie unter Druck stehen, die Gäste sich beschweren oder ausbleiben, dass sich die Zahlen rot färben oder sich keine qualifizierten Mitarbeiter*innen mehr bei Ihnen melden.
Mit jedem weiteren Tag können die Probleme sukzessive mehr und intensiver werden.
Warten Sie nicht auf bessere Zeiten, sondern schaffen Sie bessere Zeiten.
Sich nur zu wünschen, wettbewerbs- und ertragsfähig zu sein, ist eindeutig zu wenig. Das zeigt auch den Unterschied zwischen „tonangebenden Betrieben“ und „Mitläufern“, die die Fähigkeit haben, die Zukunft nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Über den Tellerrand zu schauen und Mut zu haben, neue Wege zu gehen.
Viktor Hugo sagte schon: „Die Zukunft hat viele Namen: Für Schwache ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Mutigen die Chance“.
Setzen Sie deshalb schon heute den ersten Impuls, Ihr bestehendes Geschäftsmodell sachlich, jedoch mit gesunder Kritik, zu hinterfragen. Es wird sich in jedem Fall für Sie lohnen!
Wer fragt, führt!
Frei nach dem Motto: „Mit Reden kommen die Leut z`samm“, stehen wir Ihnen jederzeit gerne für Rückfragen zur Verfügung. Selbstverständlich begleiten und unterstützen wir Sie entweder punktuell oder auch gerne den ganzen Weg in die Zukunft. Nutzen Sie unser kostenloses Erst- und Kennenlerngespräch. Es lohnt sich!
Einfach info@acconsulting.co.at anklicken und anfragen!
Mehr Informationen zu unserer erfolgserprobten Beratung in der Hotellerie bzw. im Tourismus finden Sie hier. Einfach reinklicken!
Mit besten Grüßen
Ihr Christoph D. Albrecht, MBA, CMC