Führungskompetenz. Was wirklich zählt!
In unserer täglichen Managementberatung, im Speziellen wenn es um „Identität“ und „Kultur“ geht, ist auch das Thema Führung nicht weit. Führung ist ein hochkomplexes Thema. Schließlich geht es beim Führen um Menschen und deren individuellen Erfahrungen, Wertehaltungen, Wünsche, Sehnsüchte und Ängste. Das alles unter einem Hut zu bringen ist nicht einfach.
Bedauerlicherweise wird Führung zu oft nicht ganzheitlich und systemisch gelebt. Hinzu kommt, dass beim klassischen Rollenbild die Führungskraft im Mittelpunkt steht. Dabei geht es in der Regel um die eigenen Kompetenzen, den eigenen Mut und Instinkt, mit denen Führungskräfte, speziell in schwierigen Situationen und Zeiten, glänzen. Da gerät es gern aus dem Blick, dass es bei der Führung vor allem um die Mitarbeiter*innen geht.
Exzellente Führungskräfte schaffen ein Umfeld, in der Menschen ihr Potential und ihre Stärken voll entfalten können. Dadurch wird es möglich den Motor mittels innerer Antriebskraft und Motivation selbstständig zum Laufen zu bringen. Diese Form von nachhaltiger Führung nennt sich „Empowerment Leadership“.
Was macht Ihre Führung nachhaltig?
Das Schlüsselwort für nachhaltige Führung ist „VERTRAUEN“. Vertrauen gilt in der Familie, in der Ehe, beim Handel von Waren und Dienstleistungen sowie auch in der Führung von Mitarbeiter*innen als kostbarstes Gut. Vertrauen ist aber keine Strategie oder taktisches Manöver, sondern das Endprodukt der Einhaltung von 4 Faktoren.
Orientierung I Authentizität I Empathie I Entscheidungsfähigkeit
Bei einer nachhaltigen Führung geht es nicht um Sie als Führungskraft. Es geht darum, Ihre Mitarbeiter*innen durch die 4 Faktoren so zu bestärken, dass sie auch dann hochmotiviert sind, wenn Sie nicht anwesend sind. Wir bezeichnen Führung dann als „exzellent“, wenn Sie Rahmenbedingungen schaffen, unter denen Ihre Mitarbeiter*innen ihr volles Potential und ihre Stärken entwickeln und entfalten können. In unserer Praxis erleben wir eine hohe Fluktuation, Destruktivität oder Unzufriedenheit dort, wo es Schwachpunkte bzw. Nachlässigkeiten in einem oder mehreren der 4 Faktoren gibt.
4 Faktoren für nachhaltiges Führen
Orientierung:
In der Welt- und Wirtschaftsgeschichte gab und gibt es unzählige Beispiele von Führungspersönlichkeiten, die deshalb so erfolgreich waren, weil sie den Menschen eine Vision, ein Ziel gaben bzw. diese mit den Betroffenen gemeinsam entwickelten. Menschen und Teams brauchen in dem, was sie tun, einen übergeordneten Sinn und Zweck. Je klarer, sinnstiftender und gemeinschaftlicher, desto stärker werden das gegenseitige Vertrauen, die Motivation und der Eigenantrieb. Es reicht von der Vision/Mission des Unternehmens über die Daseinsberechtigung der jeweiligen Abteilung bis hin zu einzelnen Projektzielen. Der zweite Aspekt in der Orientierung liegt in der Kommunikation. Führen Sie einen aktiven Dialog mit Ihrem Team. Halten Sie die Kommunikation in Ihrem Team hoch. Kommunizieren Sie rechtzeitig, fokussiert, verständlich und authentisch.
Authentizität:
Ein weiterer wichtiger Faktor für vertrauensvolle und nachhaltige Führung ist die Authentizität der Führungskraft. Wenn Ihre Mitarbeiter*innen das Gefühl haben, nicht richtig an Sie heranzukommen – nicht wissen, was Sie denken und fühlen – haben Sie ein Problem mit der Authentizität. Sind Sie in der Familie der gleiche Mensch wie auch als Führungskraft? Oder glauben Sie als Führungskraft besser, stärker oder anders sein zu müssen? Echtes Vertrauen entsteht dadurch, nicht aalglatt durch die Welt zu laufen, sondern Ecken, Kanten und Schwächen zu zeigen.
Ein Team funktioniert am besten, wenn die Talente und Fähigkeiten aller Mitarbeiter*innen im Team erkannt und so eingesetzt werden, dass jeder seinen Teil zur oben erwähnten Vision bzw. zum Ziel beitragen kann. Zugegeben, ist es in einer Leistungsgesellschaft nicht immer einfach einzugestehen, dass man in dem einen oder anderen Bereich nicht der Beste ist. Aber genau diese Ehrlichkeit schafft Vertrauen. Um vertrauensbildend zu wirken, ist es daher wichtig, offen mit dem „ICH“, mit allen seinen Vorzügen und Herausforderungen, umzugehen. Seien Sie kein Experte für alles – es wird Ihnen sowieso niemand abnehmen. Zeigen Sie, dass es in Ihnen „menschelt“ und Sie werden nicht nur im Ansehen steigen, sondern auch den Teamspirit stärken.
Empathie:
Ähnlich schwer tun sich Führungskräfte auch mit der Empathie. Wir wissen aus unseren Führungskräfteanalysen, dass sehr viele Führungskräfte selbstbewusst sind und einen starken Geltungsdrang verspüren. Diese grundsätzlich positiven Aspekte können aber dazu führen, dass Mitarbeiter*innen den Eindruck vermittelt bekommen, Ihnen geht es nur um sich selbst und Ihre Karriere. Wer soll Ihnen da folgen?
Führungskräfte entspringen in der Regel ihrer Fachkarriere. Oft wird der Irrglaube gelebt, auch als Führungskraft alles selbst und besser machen zu müssen. Werden Menschen und ihre Meinungen laufend überhört, ziehen sie sich sukzessive zurück und beginnen ein paar Gänge runter zu schalten. Vertrauenspunkte zur Empathie zu sammeln bedeutet, dass Sie Ihren Mitarbeiter*innen Zeit und Gehör schenken und Sie aufrichtig interessiert sind, Ideen und Meinungen Ihrer Teammitglieder einzuholen. Sparen Sie nicht mit ehrlichem Lob für gute Leistungen. Zeigen Sie ehrliches Interesse, wenn Sie das Gefühl haben, dass es Ihren Mitarbeiter*innen schlecht geht. Wer fragt, führt und schafft wertvolles Vertrauen.
Entscheidungsfähigkeit:
Wie entscheidungsstark sind Sie und wie nachvollziehbar sind Ihre Entscheidungen? Die Entscheidungsfähigkeit und deren Kommunikation sind ein wichtiger Faktor in der Vertrauensbildung. Führungskräfte müssen täglich viele Entscheidungen treffen – manchmal auch „falsche“. Menschen haben generell eine Aversion, wenn Dinge unentschieden sind. Sie brauchen Klarheit. Wenn Mitarbeiter*innen erkennen, dass Sie als Führungskraft entscheidungsstark sind, können Sie Vertrauenspunkte sammeln. Entscheidungen können nicht immer populär sein, aber sie können immer klar und nachvollziehbar sein. Deshalb untermauern Sie Ihre Entscheidungen durch hieb- und stichhaltige Belege. Je rascher, faktenbezogener und plausibler Sie Entscheidungen treffen, desto mehr steigt das Vertrauen und Ihr Ansehen bei Ihren Mitarbeiter*innen.
FAZIT:
Vertrauen ist unserer Ansicht nach der Schlüssel für erfolgreiche Führung. 4 Faktoren beeinflussen das Vertrauen in die Führungskraft. Die Ursache für fehlendes Vertrauen liegt meistens darin, dass einer oder mehrere der 4 Faktoren aus der Balance geraten sind. Wo liegen Ihre Stärken und Schwachpunkte bei den 4 Faktoren? Wo können Sie zukünftig zulegen, um wertvolle Vertrauenspunkte zu sammeln?
Ich wünsche Ihnen viel Spaß und Erfolg bei der Selbstanalyse sowie beim Sammeln Ihrer Vertrauenspunkte. Selbstverständlich stehe ich Ihnen jederzeit gerne für Rückfragen zur Verfügung.
Für mehr Informationen zu unseren Beratungsleistungen im Bereich Kultur/Organisation finden Sie hier.
Mit besten Grüßen
Ihr Christoph D. Albrecht, MBA, CMC
Jetzt nachhaltig führen!
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